Max Mutzke: Die Gabe zu begeistern

Max, nun bist du schon zum dritten Mal in Luxembourg, oder?

Ja. Das erste Mal war 2018. Da haben wir zusammen mit dem großen Orchester, den Staatsphilharmoniker, mit einer Besetzung von über 80 Leuten gespielt. 2019 bis jetzt 2 Mal: einmal für ein Corporate Event, immer hier in der Philharmonie und einmal, eben mit monopunk.

Ich finde diese Stadt einfach phänomenal. Das erste Mal sind wir ein paar Tage geblieben so dass ich, zusammen mit den anderen Mitgliedern der Band, die Stadt erkunden konnte.

Zudem, da wir im Ausland sind, macht es einem nochmal extra stolz. Es wäre natürlich besonders schön wenn wir 1-2 Mal im Jahr wieder nach Luxemburg kommen könnten.

 

Gibt es Unterschiede, für dich, wenn du mit verschiedenen Besetzungen auftrittst?

Im Falle der Zusammenarbeit mit einem Orchester, ist man mit der ganzen Crew Gast. Die meisten der Leute, mit denen man die Bühne teilt, kennt man nicht sodass erst eine Kennenlernphase eintritt, während der man au einander zuspielt und zugeht. Der Ablauf ist schon vorgegeben, quasi in einer Schablone. Reprisen sind da fast unmöglich.

Wenn ich mit meiner Band auftrete, ist alles eingespielter und mir auch mehr Freiheiten, während der Show, erlaubt. Es ist fast so als ob ich mein eigenes Auto steuern würde: ich kann entscheiden in welche Richtung ich fahre, wie lange ich fahre, wann ich anhalte und wie die Fahrt aussieht.

Unsere kontrastreiche Set List hilft uns hierbei: Wir spielen sehr viel R&B, Soul & Hip Hop.

 

Welche Herausforderungen bringen Konzerte für dich?

Ich will mir nie, vorab, sagen lassen, wie viele Menschen da sein werden. Es würde eines komischen Gefühls sein zu wissen dass es ausverkauft oder nur zur Hälfte belegt ist.  Falls wir im Backstage Monitore haben, schaue ich auch nicht drauf um zu sehen ob und wie der Saal belegt ist. Ich mag es einfach auf die Bühnen zu gehen, und erst dann zu sehen wie viele Leute da sind.  Erst am Ende des Konzerts, weiß ich dann wie es gelaufen ist. Bis jetzt immer bestens, da ich, am Ende, immer ein tolles Gefühl hatte. Dies ist eine regelmäßige Herausforderung, deren ich mir bewusst bin und die zum Künstlerleben einfach dazugehört. Wenn ich ins Publikum behalte ich immer im Hinterkopf dass jeder einzelne der Gäste seine eigene Geschichte hat und sich entschieden hat, alleine, mit Freunden, Familie oder Bekannten, mein Konzert zu besuchen. Es macht mich sehr stolz dass meine Fans es für mich machen und deswegen will ich auch dass dieser Stolz rüberkommt und ich dem Publikum beweisen kann wie viel mir an jedem einzelnen liegt.

Die Größe der Bühne ist für mich unwichtig. Wichtig ist dass das Publikum merkt, wie wir schon, von der ersten Sekunde an, richtig Gas geben.

Ich habe, zudem, bemerkt, dass ich mein Bestes auf der Bühne geben, wenn ich meine Komfortzone verlasse, weil ich meinen Horizont erweitern konnte, und nicht nur musikalisch.

 

Hast du bestimmte Rituale vor einem Auftritt?

Es hängt vom Veranstaltungsort und auch von der verfügbaren Zeit ab. Wenn genügend Zeit da ist, erkunde ich mal gerne die Stadt auf eigene Faust. Ein festes Ritual, allerdings ist die Zeit meiner Mahlzeiten: Ich muss mindestens 3 Stunden vor der Show schon gegessen haben. Ich esse gerne und viel und möchte eher nicht, wegen zeitlicher Begrenzungen, am Enden nur eine Suppe essen können bevor ich auf die Bühne gehe.

Man ist auch viel mit der Band zusammen und spricht über die anstehende Vorstellung. Es gibt dann diesen Zeitpunkt, direkt am Anfang, wenn die ganze Band schon auf der Bühne ist und ich, für ein paar Sekunden, alleine hinter der Bühne stehe. Die Musik fängt an und, bei mir, kommen schon die ersten Gedanken über das Publikum auf.

 

Mit welchem Programm bist du 2019 unterwegs?

Es werden immer Lieder aus den früheren Alben dabei sein. Es geht nicht anders wenn man, als Künstler, über gewisse Songs identifiziert wird. Man könnte sich kein Prince Konzert ohne „Purple Rain“ Michael Jackson ohne „Thriller“ oder James Browne  ohne „I feel good“ vorstellen.  Auch mein Publikum erwartet von mir meine Klassiker, die aus dem Radio bekannt sind, zu hören. Ich spiele sie aber nicht, muss ich zugeben, so wie sie man üblicherweise kennt, sondern wie ich sie in meiner aktuellen musikalischen Entwicklungsphase empfinde. Can’t wait until tonight oder Schwarz auf Weiß   klingen komplette verschieden je nachdem wie sie gespielt werden: mit Orchester, Jazz-Band oder R&B. Und genau das macht mir Spaß. Bis jetzt hat es mir noch keiner übelgenommen.

Normalerweise besteht meine Setlist aus aktuellen Liedern aber auch aus älteren, sodass das ganze Publikum angesprochen wird.

 

Wie kamst du zu deiner musikalischen Bandbreite?

Als Kind hörte ich nur Instrumentalmusik und Englischsprachige Musik (R&B, Soul, Hip-Hop, Blues, Jazz) was musikalisch schon eine große Bandbreite hat. Soul-Music kann auch sehr weitgefächert sein: Prince ist eindeutig ein Soul-Künstler aber, man kann es nicht leugnen, auch bei Michael Jackson konnte man Soul-Inspirationen heraushören, sowie auch bei Stevie Wonder oder Al Green. Blues(BB King, Eric Clapton, John Lee Hocker) und Jazz (Miles David, Frank Sinatra) haben auch ein sehr umfangreiches Künstlerspektrum. Ich konnte mich immer mit dieser Musik identifizieren, da sie aus dem Herzen kam.

Rockmusik, muss ich zugeben, hat noch nie mein Herz berührt und Klassik fand ich, irgendwie, sehr konstruiert

 

Was spricht dich eher an: ein Künstler oder ein Lied?

Es kann wirklich alles sein. Wenn ich an Joe Cocker denke, kann ich mich sehr gut  an seine Art sich zu bewegen erinnern: un-eitel und cool. Ich war in einer Talkshow mit Marla Glenn, erfolgreiche Künstlerin, und, ein Konstrukt in Krass,, positiv gemeint und muss sagen, dass mit  sie mich als Künstlerin noch tief berührt hat. Aber es gibt auch Künstler die, vom optischen her, zu glatt und zu schön sind, aber Werke

 

Elisa Cutullè

 

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