Fotocredit: Karim Khawatmi
Ab der Saison 2019/2020 ist Alejo Pérez der neue Musikdirektor der Flämischen Oper. Er wurde dazu heute von Jan Vandenhouwe ernannt, der zum gleichen Zeitpunkt Künstlerischer Direktor der Oper wird.
Das Publikum der Flämischen Oper, hat den argentinischen Dirigenten Alejo Pérez bereits in der Produktion von Pelléas et Mélisande (Inszenierung und Bühne: Sidi Larbi Cherkaoui, Damien Jalet, Marina Abramovic; Saison 2017/2018) kennengelernt und nach jeder Vorstellung mit enthusiastischem Applaus gefeiert. Auch die nationale und internationale Presse honorierte sein Debussy-Dirigat frenetisch.
„Den höchsten Anteil am Gelingen aber hat Alejo Pérez, der das Orchester der Flämischen Oper mit scharfem Blick fürs Detail und zugleich mit Sinn für den großen Bogen führt“, schrieb die Neue Zürcher Zeitung.
Und die Zeitung De Standaard berichtete: „Dirigent Alejo Pérez verpasst nie einen Schlag. Die träumerischen Passagen wiegen sich zart zum Rhythmus von Ebbe und Flut, aber urplötzlich stellt er der melancholischen Stimmung bedrohliche, höchst kontrastreiche Momente gegenüber, wenn Golaud seine obsessive Eifersucht zeigt.“
Von Anfang an gab es zwischen Pérez und dem Opera Vlaanderen Symphony Orchestra ein großes gegenseitiges Verständnis. Die Proben und Aufführungen waren durch eine positive künstlerische Stimmung geprägt.
Derzeit arbeitet Alejo Pérez an Wagners Oper Lohengrin, die am 20. September an der Oper in Gent Premiere feiert. Obwohl die beiden genannten Produktionen noch unter die Leitung von Aviel Cahn fallen, wurde die Entscheidung zur Ernennung von Alejo Pérez zum Musikdirektor bereits vom neuen Intendanten Jan Vandenhouwe getroffen, der sein Amt gemeinsam mit Alejo Pérez zu Beginn der Saison 2019/2020 antritt. Pérez wird entsprechend auch die Eröffnungsproduktion der kommenden Spielzeit dirigieren.
Alejo Pérez wird pro Saison mindestens zwei Opern und drei sinfonische Programme dirigieren. Abhängig vom Programm wird er auch für das Royal Ballet Vlaanderen am Dirigentenpult stehen. Pérez wird auch bei den Musikvermittlungsprojekten des Hauses eine wichtige Rolle spielen. Als Musikdirektor wird er dem Künstlerischen Direktor bei der Auswahl der Gastdirigenten und Gesangssolisten, bei der Einstellung neuer Musiker und Choristen sowie bei der Programmierung zur Seite stehen.
Jan Vandenhouwe: „Ich habe Alejo Pérez zum ersten Mal gesehen und gehört, als er auf Einladung von Gerard Mortier einige Opern am Teatro Real in Madrid dirigierte, wo ich zu dem Zeitpunkt als Dramaturg arbeitete. Ich habe ihn als einen dynamischen und charismatischen Opern-Dirigent kennengelernt, der den Details der Partitur ebenso viel Aufmerksamkeit schenkt wie dem Geschehen auf der Bühne. In Zusammenarbeit mit so bedeutenden Regisseuren wie Peter Sellars, Pierre Audi und Dmitri Tcherniakov hat er dort spannende und fesselnde Opern-Abende entwickelt. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam in den kommenden Jahren für die Flämische Oper ein sehr interessantes und qualitativ hochwertiges Programm realisieren werden.
Alejo Pérez: „Als ich in der vergangenen Spielzeit die Produktion von Pelléas et Mélisande leitete und zum ersten Mal an der Flämischen Oper dirigierte, fühlte ich gleich eine große Affinität zu dem Orchester und allen beteiligten Personen. Und das sollte man nicht unterschätzen: Die Chemie muss stimmen und man muss auf der gleichen Wellenlänge sein, das ist essentiell für jedes künstlerische Projekt. Deswegen sehe ich in einer langfristigen Zusammenarbeit mit diesem Ensemble, mit dem ich die Leidenschaft für Musik teile, großes Potential. Ich bin auch sehr glücklich, mit Jan Vandenhouwe zusammen arbeiten zu dürfen, dessen Vision für die Zukunft des Ensembles meiner entspricht. Ich freue mich darauf, meinen Teil zum Musikleben Flanderns beizutragen und blicke dieser Aufgabe mit großer Erwartung und voller Spannung entgegen.“