Industriekultur-Zertifikat: Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist Kooperationspartner

In diesem Wintersemester startet an der Universität des Saarlandes das neue Zertifikat “Industriekultur – Kulturmanagement”. Die Studenten lernen in Seminaren und Übungen die theoretischen Grundlagen der Industriekultur und die Praxis des Kulturmanagements kennen. Das Zertifikat ist eine Zusatzqualifikation zu einem geisteswissenschaftlichen Studium oder dem Studium einer anderen Fachrichtung. Außeruniversitäre Partner des Industriekulturzertifikats sind das Weltkulturerbe Völklinger Hütte und die “European Route of Industrial Heritage” (ERIH). Schwerpunkt der Kooperation ist die Vermittlung von praktischen Fähigkeiten und Erfahrungen.

“Die Industriekultur ist ein zentraler Punkt der saarländischen Kultur und Geschichte, der für die Identität des Saarlandes und die kollektive Erinnerung und Selbsterfahrung von großer Bedeutung ist. Als integrale Kulturplattform des 21. Jahrhunderts ist die Industriekultur für das Saarland eine Chance, eine unverwechselbare und hochattraktive Kulturlandschaft zu entwickeln und auszubauen, die auch wirtschaftlich einen positiven Beitrag für das Land leisten kann. Für die Weiterentwicklung der Industriekultur im Saarland braucht man aber auch Fachkräfte, die in der Lage sind, Standorte der Industriekultur professionell weiterzuentwickeln. Als einer der bedeutenden Orte der Industriekultur möchte wir als Weltkulturerbe Völklinger Hütte dabei aktiv mitwirken. Wir sind sehr glücklich, dass wir so die erprobte Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes in dieser Form fortsetzen können”, sagt Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.

Die European Route of Industrial Heritage (ERIH) ist ein Zusammenschluss von 1780 Industriedenkmälern aus allen europäischen Ländern, die gemeinsame Strategien und grenzübergreifende Initiativen für die Industriekultur mit touristischer Ausprägung entwickeln. Sie versteht sich als touristisches Informationsnetzwerk zum industriellen Erbe in Europa. Ziel ist, die europäischen Standorte der Industriekultur zu schützen und ihren Erhalt als Antrieb für die Entwicklung von Industrieregionen zu nutzen.

Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist einer von 106 Ankerpunkten der Europäischen Route der Industriekultur. Es ist ein zentraler Ort der Themenroute “Eisen und Stahl” und der “ERIH-Regionalroute SaarLorLux”. Diese Regionalroute führt zu den interessantesten Industrieorten im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Die “ERIH-Regionalroute SaarLorLux” ist die erste Regionalroute, die über nationale Landesgrenzen hinaus entwickelt wurde. Meinrad Maria Grewenig ist seit 2008 ERIH-Präsident.

Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist das erste Industriedenkmal aus der Blütezeit der Industrialisierung, das in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde.  Es ist das einzige Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung, das vollständig erhalten ist. Nach der Stilllegung der Roheisenproduktion im Jahr 1986 wurde die Völklinger Hütte 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Anfänge der Völklinger Hütte reichen bis zum Jahr 1873 zurück. Der erste Hochofen wurde 1883 angeblasen. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte zeigt international herausragende Ausstellungen und ist Ort für außergewöhnliche Konzerte und Festivals.

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