Die Dresdner Musikfestspiele 2016 sind am Sonntag (5.6.) mit dem Konzert des Dresdner Festspielorchesters in der Semperoper zu Ende gegangen. Unter der musikalischen Leitung von Ivor Bolton erklangen zum Abschluss Werke von Robert Schumann und Ludwig van Beethoven. Intendant Jan Vogler hatte das Festival dieses Mal unter das Motto »Zeit« gestellt und erstmals auf 32 Tage ausgedehnt. Vom 5. Mai bis 5. Juni bescherten in Dresden dabei 1500 Künstler aus der ganzen Welt in 53 Veranstaltungen an 22 Spielstätten magische musikalische Momente.
Dem Konzept der Dresdner Musikfestspiele, für jedes Konzertformat eine einzigartige Symbiose aus Künstler, Programm und Spielort zu schaffen, folgten in den vergangenen Wochen rund 48.000 begeisterte Besucher. Die wachsende Resonanz von Publikum aus dem In- und Ausland lässt sich auch an der positiven Bilanz des 39. Festspieljahrgangs ablesen: Mit einer durchschnittlichen Konzertauslastung von 93 Prozent wuchsen die Einnahmen aus den Kartenverkäufen in diesem Jahr erstmals auf knapp über eine Million Euro an.
»Dresden strahlte in den vergangenen Wochen als internationale Festivalstadt gerade in dieser Zeit ein wichtiges Signal in die Welt. Diese Dynamik müssen wir weiter für Dresden nutzen – und ich wünsche mir, dass alle unsere Partner, die Stadt, der Freistaat Sachsen, unser Publikum und unsere Sponsoren uns weiter auf diesem Wachstumskurs begleiten«, sagt Jan Vogler, Intendant der Dresdner Musikfestspiele.
Der bisher längste Festspieljahrgang zeichnete sich durch eine Mischung aus klassischen Konzerten, experimentellen Formaten bis hin zum großen Mitmachprojekt für alle aus: So werden Gastspiele wie die des Boston Symphony Orchestra unter der Leitung von Andris Nelsons, des Concertgebouworchesters unter Semyon Bychkov, des Singapore Symphony Orchestra unter Lan Shui sowie des Israel Philharmonic Orchestra als Residenzorchester mit Omer Meir Wellber am Pult in Erinnerung bleiben. Daniel Hope, David Garrett, Kristine Opolais und viele andere setzten solistische Glanzpunkte. Daneben luden kleinere Formate wie das Klavierrecital mit Lise de la Salle oder der dreiteilige Beethovenzyklus mit dem Geiger Leonidas Kavakos zu feinstem Musikgenuss in lauschiger Atmosphäre ein.
Interpreten wie Andrej Hermlin und sein Swing Dance Orchestra oder Till Brönner und Sergei Nakariakov brachten jazzigen Schwung in die Semperoper. Dorothee Oberlinger entführte in der Annenkirche mit einer musikalischen Weltreise auch in exotische Klanggefilde. Die Eröffnung der Festspiele lotete das Motto »Zeit« mit dem Konzert von Michael Nyman und seiner Band sowie beim anschließenden Wandelkonzert im Deutschen Hygiene-Museum Dresden ganz unkonventionell aus. Neu war in diesem Jahr zudem die Reihe »Classical Beats«, bei der die Festspiele mit zwei Konzerten in charmanter Backsteinumgebung der Reithalle Dresden – Straße E viel junges Publikum begrüßen konnten.
Beim Mitmachprojekt »Klingende Stadt« musizierten Laien und Profis gemeinsam überall in der Stadt, während das traditionelle »Dresden singt & musiziert« in Kooperation mit dem Deutschen Evangelischen Posaunentag ebenfalls über sich hinauswuchs. Höhepunkte des 39. Festspieljahrgangs waren zudem die Verleihung des Glashütte Original MusikFestspielPreises an den lettischen Dirigenten und designierten Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons sowie die erste CD-Aufnahme des Dresdner Festspielorchesters anlässlich seines fünfjährigen Bestehens – mit Jan Vogler als Solist und Werken von Robert Schumann.
Die 40. Dresdner Musikfestspiele finden vom 18. Mai bis 18. Juni 2017 statt.
Das Programm wird Ende September veröffentlicht.