SSK Förderzusage AfP

Stiftung SB

Stiftung Saarländischer Kulturbesitz erhält Fördermittel des Bundes für Provenienzforschung

 

Die Arbeitsstelle für Provenienzforschung (AfP) in Berlin hat einen Antrag der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz auf Förderung einer systematischen Suche nach NS-Raubgut in den Beständen des Saarlandmuseums befürwortet. Mit der Inangriffnahme dieses Projekts trägt die Stiftung den Standards aktueller musealer Forschung Rechnung, zu denen sich die Museen im Rahmen der Washingtoner Erklärung von 1998 verpflichtet haben.

 

Nachdem eine umfassende Provenienzforschung am Saarlandmuseum aufgrund begrenzter personeller Kapazitäten bislang nur bedingt als konstanter Faktor der wissenschaftlichen Arbeit zu etablieren war, wird nun ein konzentriertes Forschungsprojekt die Möglichkeit eröffnen, die Eigentumsgeschichte von rund 220 Gemälden der Modernen Galerie vor und während der Jahre der NS-Herrschaft in Europa systematisch und effizient aufzuklären.

 

Ein entsprechender Förderantrag, den das Saarlandmuseum im Herbst 2014 bei der AfP eingereicht hat, wurde im Dezember positiv beschieden. Die Arbeitsstelle für Provenienzforschung, die bislang beim Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin angesiedelt war, wird 2015 im neu gegründeten Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste in Magdeburg aufgehen. Die vergebenen Fördermittel stammen aus dem Etat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Für das erste Projektjahr erwartet die Stiftung einen Förderbetrag von rund 68.000 Euro.

 

Angestrebt wird die Einbeziehung einer spezialisierten, mit den Strukturen der Provenienzforschung vertrauten wissenschaftlichen Fachkraft, die in Zusammenarbeit mit den Stiftungsmitarbeitern im Rahmen einer temporären Beschäftigung die Provenienzen der Saarbrücker Bestände so weitreichend als möglich aufklärt.

 

Gegenstand der Untersuchung wird unter anderem die 1980 an das Museum übergegangene Privatsammlung Kohl-Weigand sein, zu der zahlreiche Werke von Hans Purrmann, Max Slevogt und Albert Weisgerber gehören. Parallel dazu wird das umfangreiche Privatarchiv Kohl-Weigand für die Provenienzforschung erschlossen. Auch für viele weitere seit den 1950er Jahren angekaufte Werke ist die bislang nur lückenhaft bekannte Eigentumsgeschichte zu ermitteln, um sicherzustellen, dass ein NS-verfolgungsbedingter Verlust seitens der jeweiligen Vorbesitzer auszuschließen ist.

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