Die Dresdner Musikfestspiele 2025 unter dem Motto “LIEBE” zogen 65.000 Besucher an und verzeichneten eine Auslastung von 95 Prozent. Das Festival, das vom 17. Mai bis zum 14. Juni stattfand, konnte Ticketeinnahmen von rund 2 Millionen Euro erzielen und knüpfte damit an die Erfolge der Vorjahre an. Jan Vogler, der Intendant des Festivals, zeigte sich begeistert und sprach von einem “herausragenden Jahrgang”. Er hob die einzigartige Kombination aus erstklassigen Künstlern, einem wunderbaren Publikum sowie der Vielfalt an Spielstätten und musikalischen Genres hervor. Die “Liebe der Dresdner zu ihren Musikfestspielen” sei eine große Motivation für sein Team gewesen.
Seit 2009 hat Jan Vogler das musikalische Spektrum der 1978 gegründeten Dresdner Musikfestspiele stetig erweitert und auch in diesem Jahr neues Publikum erschlossen.
Zu den Höhepunkten der 48. Dresdner Musikfestspiele zählten:
- Die Eröffnung mit dem NHK Symphony Orchestra Tokyo.
- Gastspiele internationaler Spitzenklangkörper wie das Chicago Symphony Orchestra und das London Symphony Orchestra.
- Die Geigerin Janine Jansen und die Camerata Salzburg.
- Ein Konzert des Popsängers Ronan Keating, dem Fans tanzend im strömenden Regen folgten.
- Neue Facetten wurden durch Auftritte von Lars Eidinger und Martina Gedeck eingebracht.
- Das Xi’An Orchester für traditionelle chinesische Musik und das Quartett Salut Salon bereicherten das Programm.
- Max Herre & Joy Denalane verwandelten den Saal im Kulturpalast in eine lebendige Partyzone.
- Mariza berührte mit Fado aus Portugal.
- Künstler wie Hiromi, Alma Naidu und David Orlowsky ließen den Jazz in verschiedenen Stilen schillern.
- Das Palais im Großen Garten wurde zu einem Ort musikalischer Begegnungen mit dem Brentano Quartet, dem Pianisten Mao Fujita oder dem Isidore String Quartet.
- Am Pfingstmontag tobte der Saal in der Semperoper nach dem Konzert von Jan Vogler und Berlin Philharmonic Brass.
- Das Ukulele Orchestra of Great Britain begeisterte das Publikum einmal mehr mit seinem unvergleichlich englischen Humor.
Ein besonderes Highlight war das ausverkaufte Konzert der Fado-Künstlerin Mariza im Kulturpalast Dresden. Ihre Performance verkörperte perfekt das Festivalmotto “LIEBE” und nahm die Zuschauer mit auf eine emotionale Reise. Mariza, begleitet von einem Quintett außergewöhnlicher Musiker, bewies erneut, warum sie als eine der größten Interpretinnen des Fado gilt. Das Quintett bestand aus Luís Guerreiro an der portugiesischen Gitarre, Carlos Ferreira an der Fado-Gitarre, Adriano Alves ebenfalls an der Gitarre, João Frade am Akkordeon und João Freitas am Schlagzeug. Die Setlist des Konzerts war eine perfekte Balance aus gefühlvollen Hommagen und neuen Entdeckungen. Mariza würdigte die legendäre “Königin des Fado”, Amália Rodrigues, mit ergreifenden Interpretationen. Sie gab auch einen Vorgeschmack auf ihr kommendes Album “Amor” mit bisher unveröffentlichten Liedern, die das Thema Liebe in all ihren Facetten beleuchten und Marizas künstlerische Entwicklung zeigen. Ein unvergesslicher Moment war, als Mariza das Publikum betrat, sang und interagierte, was eine außergewöhnliche Intimität schuf und sie als “Königin des Fado” unglaublich menschlich und zugänglich erscheinen ließ.
Ein weiteres herausragendes Ereignis war der Abend am Freitag, den 30. Mai 2025, mit der Geigerin Lisa Batiashvili, der London Symphony Orchestra und Sir Antonio Pappano im Kulturpalast. Auch dieses Konzert war ausverkauft und wurde mit stürmischen Ovationen und anhaltenden Standing Ovations gefeiert. Das Programm war in zwei unterschiedliche Teile gegliedert. Der erste Teil war Wolfgang Amadeus Mozart gewidmet und begann mit Auszügen aus “Le nozze di Figaro”. Es wurde betont, wie diese Oper trotz ihrer Komik ein “politisches und moralisches Explosiv” ihrer Zeit darstellte. Anschließend dominierte Lisa Batiashvili die Bühne mit Mozarts Violinkonzert Nr. 5 in A-Dur KV 219, auch bekannt als “Türkisches Konzert”. Ihre Darbietung wurde als “wie Öl” beschrieben, und das Publikum lobte ihren “schönen, reinen Klang”. Der zweite Teil des Konzerts wagte einen kühnen stilistischen Übergang mit der Aufführung von Hector Berlioz’ gesamter “Symphonie fantastique” op. 14, einem Werk, das untrennbar mit dem Thema Liebe verbunden ist, wenn auch in einer qualvolleren und obsessiveren Form. Die Symphonie wurde mit einer detaillierten Beschreibung ihres narrativen Programms präsentiert, das für Berlioz von wesentlicher Bedeutung war. Lisa Batiashvili verzauberte das Publikum mit ihrer Kunst, die eine perfekte Verbindung aus makelloser Technik, tiefer Expressivität und einer einzigartigen Sensibilität war. Unter der Leitung von Sir Antonio Pappano zeigte die London Symphony Orchestra eine herausragende Leistung, die durch klangliche Fülle, fesselnde Dynamik und makellose Geschlossenheit gekennzeichnet war. Die Standing Ovations bestätigten den triumphalen Erfolg des Abends und die emotionale Wirkung der Aufführungen.
Die 49. Dresdner Musikfestspiele finden vom 14. Mai bis zum 14. Juni 2026 statt. Als letzter Programmpunkt unter dem Motto “LIEBE” werden die Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko und Oboist Albrecht Mayer am 20. September im Kulturpalast mit Werken von Pascal Dusapin, Bernd Alois Zimmermann und Johannes Brahms gastieren.