Auf in die zweite Runde! Die Moderne Galerie des Saarlandmuseums zeigt seit dem 27.10.2020 den zweiten Teil der insgesamt über 190 Exponate zählenden Ausstellung „Boris Becker – Hochbunker. Photographien von Architekturen und Artefakten“. Der renommierte Fotograf Boris Becker (Jg. 1961) schuf von 1984 bis 1990 die Reihe „Hochbunker“.
In dieser Reihe widmet sich Boris Becker, der an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Bernd Becher studierte, den zahlreichen Hochbunkeranlagen in westdeutschen Städten: Immer noch findet man sie sie als Zeugen des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus in den Großstädten. Sie sind direkte Spuren, Relikte und Zeugen einer grausamen Vergangenheit, die sich oftmals der bewussten Wahrnehmung entziehen – auch weil sie mit ebenso geschickten wie gezielten architektonischen Eingriffen getarnt wurden. Ein zweites Mal wurden sie übrigens in den 1980er Jahren einer Tarnung unterzogen, dienten sie doch häufig als Flächen für „stadtbildverschönernde“ Wandmalereien.
Der zweite Teil der Ausstellung zeigt ein weiteres Mal Motive aus unserer Region u.a. neben der Aufnahme des Saarbrücker Bunkers aus der Schmoller Straße Hochbunker aus Trier und Ludwigshafen.
2014/15 nahm Boris Becker an dem Projekt „Mapping the Museum“ in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums teil. Einige der hierbei entstandenen Bilder aus dem damals noch im Rohbau befindlichen Erweiterungsgebäude der Modernen Galerie werden jetzt an ihrem Entstehungsort präsentiert.
Die Ausstellung ist in Kooperation mit Boris Becker und der Photographischen Sammlung / SK Stiftung Kultur in Köln entstanden und wurde dort 2019/20 in einer ersten Station gezeigt.
Die dreisprachige Publikation (dt./engl./frz.) stellt, über die Exponate der Ausstellung hinaus, den gesamten Werkkorpus der Hochbunker in über 890 Fotografien vor, die Becker sowohl mit Mittel- als auch Großformatkamera aufgenommen hat. Sie ist erschienen im Snoeck Verlag, mit Texten von Gabriele Conrath-Scholl, Roland Augustin, und einem Langgedicht von Marcel Beyer; Preis: 68 EUR. Das Buch wurde 2019 von der Photographischen Sammlung / SK Stiftung Kultur, Köln herausgegeben.
Die Ausstellung ist mit freundlicher Unterstützung der VSE AG entstanden.
Im Museum gelten die allgemeinen Corona-Regeln, die laufend auf unserer Website www.kulturbesitz.de aktualisiert werden.
Die Museen der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz bleiben vom 2. bis voraussichtlich 30. November geschlossen.