Ministerin Bachmann: Organspende rettet Leben – wir engagieren uns dafür

Foto (C) DSO

Am Samstag, 2. Juni, ist „Tag der Organspende“ in Saarbrücken.

Unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig“ wird der Tbilisser Platz zum Treffpunkt des Lebens. Es gibt Info-Pavillons, begehbare Lungen-, Nieren- und Lebermodelle, ein Bühnenprogramm mit Musik und Gesprächen sowie Mitmach-Aktionen für die ganze Familie. Experten und Betroffene beantworten Fragen rund um die Organspende und Transplantation. Die Schirmherrschaft hat Tobias Hans, Ministerpräsiden des Saarlandes, übernommen.

„Organspende ist ein wichtiges Thema – für jeden von uns. Dank der Organspende erhalten schwerkranke Patienten die Chance auf ein neues Leben. Auch im Saarland warten derzeit rund 100 Menschen auf eine Transplantation,“ betont Monika Bachmann, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes. „Wir sind stolz darauf, den Tag der Organspende in Saarbrücken auszurichten“, so Bachmann. „Der Tag der Organspende ist für mich ein Tag des Dankes an diejenigen, die anderen Menschen mit einer Organspende geholfen und damit Leben geschenkt haben. Gleichzeitig ist dieser Tag auch ein Tag der Hoffnung für die Patienten, die auf ein Organ warten: Ich wünsche mir für sie, dass wir es schaffen, noch mehr Menschen in ihrer Entscheidung zu bestärken, einen Organspendeausweis auszufüllen und so im Ernstfall Leben zu retten. Ein ‘Ja‘ zur Organspende heißt auch immer, dass Sie bei Ihren Angehörigen im eigenen Notfall Klarheit schaffen. Und das Wichtigste: Sie schenken Leben weiter, wenn es darauf ankommt,“ betont die Ministerin.

So erfolgt an diesem Samstag auch die Baumpflanzaktion „Oase geschenkten Lebens“ auf dem Tbilisser Platz. Gemäß dem Leitsatz „Großes entsteht immer im Kleinen“ ist das Saarland vorbildlich in der Organspende. In 2017 hat das Bundesland eine der höchsten Spenderraten erreicht: 16,1 Spender pro eine Million Einwohner. Der Bundesdurchschnitt lag bei 9,7. Bis Ende April gab es bereits sieben Organspender und 23 Organe wurden erfolgreich transplantiert. Die engagierte und enge Zusammenarbeit aller an der Organspende Beteiligten sieht die Ministerin als Schlüssel für eine gelebte Kultur der Organspende.

Der medizinische Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation, DSO, Dr. med. Axel Rahmel, erklärt: „Mit dem Tag der Organspende wollen wir die Menschen motivieren, eine eigene Entscheidung zu treffen. Jeder sollte ausreichend informiert sein und bei Bedarf auch Fragen oder Vorbehalte klären.“ Die Veranstaltung in Saarbrücken sei dazu eine gute Gelegenheit, appelliert er. Die DSO koordiniert die Organspende bundesweit. Die Erfahrungen hierbei zeigten: Wenn sich für Angehörige plötzlich die Frage nach einer Organspende stellt, ist es für sie eine große Erleichterung, wenn sie den Willen des Verstorbenen kennen. Gerade dann sorgt auch der Organspendeausweis für mehr Klarheit. Man kann darin festhalten, ob man nach seinem eigenen Tod Organe spenden möchte oder nicht und welche Organe gegebenenfalls gespendet werden sollen.

„Für uns Patientenverbände ist der erste Samstag im Juni eine Herzensangelegenheit. Wir nehmen den Tag zum Anlass, allen Spendern für ihr ‘Ja‘ zur Organspende zu danken“, berichtet Bettina Lange. Die 61-Jährige ist Vorstandsmitglied im Bundesverband Niere e.V. Dieser zählt zu den langjährigen Mitveranstaltern des Tags der Organspende. Mit der Aktion „Geschenkte Lebensjahre“ zeigen die Patientenverbände außerdem wie viel Hoffnung und Glück ein neues Organ bedeuten kann: ob für ein 5-jähriges Kind oder einen 42-jährigen Familienvater. Auch Bettina Lange hat erlebt, wie es sich anfühlt auf ein Organ zu warten. Dreimal in der Woche war sie für mehrere Stunden an ein Dialysegerät angeschlossen. Nach vier Jahren Dialyse hat ihr Mann ihr eine Niere gespendet.

Gerhard Sauer lebt mit einer Spenderleber und engagiert sich bei den Lebertransplantierten Deutschland e.V. Eine Hepatitis-C-Erkrankung hatte im Jahr 2014 seine Leber schwer geschädigt und so sein Leben komplett verändert. Nach einer dreimonatigen Wartezeit bekam er ein neues Organ. „Es hätte auch nicht länger dauern dürfen“, ist sich der 57-Jährige aus Lebach heute sicher. Im vergangenen Jahr musste er erneut auf die Warteliste. Sein Körper hatte die erste Leber abgestoßen. Im Juli rettete ihm die Transplantation zum zweiten Mal das Leben. „Mit meinen Erfahrungen möchte ich Wartenden, Organempfängern und deren Familien beratend zur Seite stehen.“

Der Tag der Organspende beginnt mit einem ökumenischen Dankgottesdienst in der Ludwigskirche. Monika Bachmann, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes und Charlotte Britz, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken eröffnen das Bühnenprogramm mit prominenten Künstlern wie Fools Garden, Jos Valdes, Claudia Jung, OQmanSolo, Elaiza, Detlev Schönauer und weiteren Künstlern. Gespräche auf der Bühne mit ARD-Moderator Dennis Wilms und SR-Moderatorin Sonja Marx und viele Aktionen zur Organgesundheit in und um die Themenzelte herum runden das Informationsangebot ab.

 

Infos zur zentralen Veranstaltung zum Tag der Organspende am 2. Juni 2018 in Saarbrücken

Der Tag der Organspende will danken und aufklären; mit Vorurteilen aufräumen und unmittelbar zeigen, wie viel Glück ein kleines Kreuz im Organspendeausweis bewirken kann. Jeder kann sich informieren, mit Betroffenen und Experten sprechen. Den Organspendeausweis gibt es in den Info-Zelten direkt zum Ausfüllen und Mitnehmen.

Schirmherrschaft: Tobias Hans, Ministerpräsident des Saarlandes

Motto: „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“

Wo: Tbilisser Platz

Wann: 10 bis 18 Uhr

Was: Ökumenischer Dankgottesdienst um 10 Uhr in der Ludwigskirche

Bühnenprogramm ab 12 Uhr mit Musik und Gesprächen

Info-Pavillons und Aktionen ab 10 Uhr

 

Veranstalter: Bundesverband der Organtransplantierten e.V., Bundesverband Niere e.V., Lebertransplantierte Deutschland e.V., Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Deutsche Stiftung Organtransplantation, Deutsche Transplantationsgesellschaft.

Weitere Infos zum Programm unter www.organspendetag.de

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