Arbeiten auf der Völklinger Hütte: Weltkulturerbe Völklinger Hütte restauriert Orte der Arbeit

Erstes Thema: Die Arbeit am Hochofen

Im Rahmen des großen Projekts “Arbeiten auf der Völklinger Hütte” restauriert und gestaltet das Weltkulturerbe Völklinger Hütte nun verstärkt Orte, an denen man besonders gut erfahren kann, was es hieß, in der Völklinger Hütte zu arbeiten. Die Restaurierung der “Orte der Arbeit” im Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist auf drei Jahre angelegt. Insgesamt investiert das Weltkulturerbe Völklinger Hütte 700.000 Euro in die Restaurierung der “Orte der Arbeit”.

Den Anfang macht das Thema “Arbeit am Hochofen”. Hierfür wird das Weltkulturerbe Völklinger Hütte die Restaurierungsarbeiten auf der Gichtbühne mit den sechs Hochöfen in eine neue Phase führen. Im Rahmen der Restaurierungsarbeiten werden Arbeitsplätze wie die des Stellwerkers auf der Gichtbühne erlebbar gemacht. Der Stellwerker steuerte den Transport der Rohstoffe über die Schrägaufzüge für Erz und Koks und bediente die Hängebahn zu den Hochöfen. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte wird hierfür auch die Präsentation vor Ort erweitern. Der Fokus der Präsentation liegt darauf, auch für Menschen, die den Betrieb der Völklinger Hütte nicht mehr erlebt haben, sinnlich erfahrbar zu machen, was die Arbeit an diesem Arbeitsplatz ausmachte und welche Emotionen damit verbunden waren. Was hieß es beispielsweise, bei Minus 10 Grad auf 30 Meter Höhe am Hochofen zu arbeiten?

“Nachdem die Gichtbühne als eine der ersten Restaurierungsarbeiten unserer Weltkulturerbe-Gesellschaft seit dem Jahr 2000 für den Besucherweg statisch erschlossen wurde, treten wir nun in die zweite Phase der Detailarbeit und der emotionalen Vermittlung. Wir haben die Gichtbühne mit den sechs Hochöfen als Start des Projekts “Arbeiten auf der Völklinger Hütte” ausgewählt, weil man hier besonders gut sieht, wie die Hüttenarbeiter damals gearbeitet haben. Für uns stehen die Emotionen im Mittelpunkt, die das Aufeinandertreffen von Mensch und Maschine erzeugte. Diese wollen wir noch stärker vor Ort sichtbar und erlebbar machen”, sagt Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.

Parallel zu den Restaurierungsarbeiten – beispielsweise an den Stellwerken auf der Gichtbühne – wird es begleitende Restaurator-Führungen geben, die erklären, welche Arbeiten auf der Gichtbühne und an den Hochöfen getätigt werden. Zusätzlich wird das Weltkulturerbe Völklinger Hütte auch Führungen anbieten, die die Geschichten rund um den Arbeitsplatz des Hochofens erzählen.

In der Folgezeit werden ähnliche Restaurierungsarbeiten an der Abstichebene oder der Kokerei vorgenommen, die Grundlage für das Vermittlungs-Projekt “Arbeiten auf der Völklinger Hütte” sind und Berufe wie den Schmelzer näher vorstellen. Das große Thema “Arbeiten auf der Völklinger Hütte” im Weltkulturerbe Völklinger Hütte betont besonders die Emotionen der Arbeiter, ihre Arbeitsbedingungen, ihren Alltag und Lebenswirklichkeit.

Der Start des großen Themas “Arbeiten auf der Völklinger Hütte” steht im Kontext des Europäischen Kulturerbejahres 2018, das die Geschichte des gemeinsamen kulturellen Erbes in den Blick nimmt. Auch in den folgenden Jahren wird das Weltkulturerbe Völklinger Hütte die sozialgeschichtlichen Aspekte der Völklinger Hütte als einen Ort der Arbeit in den Besucherrundgang integrieren.

Seit dem 1. Mai 2018 ist im Weltkulturerbe Völklinger Hütte das Skulpturenprojekt “Second Life – 100 Arbeiter” von Ottmar Hörl zu sehen. Die 100 Figuren sind respektvoll dem Völklinger Hüttenarbeiter mit Helm und Arbeitskleidung nachgebildet. Das Projekt lenkt den Blick auf das universelle Thema der Völklinger Hütte: Arbeit und die arbeitenden Menschen. In dem Skulpturenprojekt von Ottmar Hörl leben die Hüttenarbeiter ein ‚zweites Leben‘.

Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist das erste Industriedenkmal aus der Blütezeit der Industrialisierung, das in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde.  Es ist das einzige Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung, das vollständig erhalten ist. Nach der Stilllegung der Roheisenproduktion im Jahr 1986 wurde die Völklinger Hütte 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Anfänge der Völklinger Hütte reichen bis zum Jahr 1873 zurück. Der erste Hochofen wurde 1883 angeblasen. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte zeigt international herausragende Ausstellungen und ist Ort für außergewöhnliche Konzerte und Festivals.

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