Faun und die verzauberte Welt: Oliver „SaTyr“

Oliver faun

Photocredit: Helen Sobiralski

Die Band wurde 1999 gegründet: was sie zusammenbrachte war die Vorliebe zum Zauber der Pagan-Folk Musik, eine Richtung der er Folk-Musik mit Elementen aus dem Neopaganismus die sich Ende letztes Jahnhundert entwickelte.

Nun ist Faun mit der neuen „LUNA“ Tournee in ganz Deutschland unterwegs. Wir haben Oliver Pade getroffen um mit ihm über Musik, Archetypen und Träume zu reden.

 

Wie ist die Gruppe entstanden?

Wir waren oft auf Mittelaltermärkten unterwegs und fanden dass die Musik hauptsächlich mit Trommeln und Dudelsäcken gemacht wurde. Wir hatten aber allerdings Lust etwas Neues zu machen, mehr in die Richtung romantischer Balladen mit Gesang. So haben wir angefangen uns alte romantische Balladen vorzunehmen, sie zu vertonen und bei den verschiedenen Märkten vorzustellen. Sehr früh haben wir auch eine sehr gute Resonanz darauf bekommen.

Am Anfang waren wir zu dritt: Fiona Rüggeberg (Gesang, Flöten, Sackpfeifen), ich  (Gesang, Nyckelharpa und Lauteninstrumente) und eine dritte Sängerin, Elisabeth Pawelke die dann die Gruppe 2008 verließ um sich dem Studium zu widmen. Wir kamen über unser gemeinsames Interesse zusammen. Wir waren alle 3 am Suchen und hatten alle 3 denselben Geschmack und zwar das Mittelalter mit so einer märchenhaften romantischen Ausrichtung zu kombinieren. Wir haben uns so auf verschiedenen Festen und Events getroffen und unterhalten, da mir bemerkt hatten dass eine Energie entstanden war, dank unserer gemeinsamen Visionen.

Nach der ersten CD die wir zu dritt herausgebracht haben, kamen immer mehr Leute die uns hören wollten und wir merkten dass wir einfach mehr Stimmkraft und Dynamik brauchten. Eine der ersten Ergänzungen war der Trommler, den wir relativ schnell gefunden haben und der Immer noch bei uns ist: Rüdiger Maul. Ein guter Freund der Band war auch Niel Mitra, ein Theatermusiker, der sich schon immer für experimentelle elektronische Musik interessierte. Er wurde schnell ein Teil der Gruppe und kümmert sich um Sampler und Synthesizer.

Der „harte Kern“ besteht aus uns vier und dazu kommen noch verschiedene Musiker: Stephan Groth, der Drehleierspieler der seit nunmehr 3 Jahren dabei ist und verschiedene Sängerinnen. Ich glaube nicht an Zufälle, sondern daran dass alles seinen Grund hat. Wenn wir die verschiedenen Festivals besucht haben, sind wir dann abends zusammengekommen, haben spontan Musik zusammengemacht und haben so bemerkt dass es eine sehr starke Verbindung gibt. Wir achten immer darauf dass die Instrumente und die Klangfarben zusammenpassen so dass eine Harmonie entsteht. Und bis jetzt hat es immer geklappt.

 

Leidenschaft Musik: Wie ist die Liebe zur Musik, bzw. Mittelaltermusik entstanden?

Wir verstehen uns nicht als „historische“ Gruppe die versucht alte Klänge zu rekonstruieren, sondern eher das Gefühl der Volkssagen und der Mythen im Mittelalter Form zu verleihen. Deswegen haben wir vorwiegend Deutsche Texte damit die Leute es besser verstehen und auch besser in diese Welt eintauchen können.

Die Liebe zur Musik ist eigentlich spontan entstanden. Ich habe eine Zeit lang als Autor gearbeitet, habe auch Theater gespielt, im Zirkus gearbeitet und, obwohl Musik am Anfang nur ein Hobby war, wurde mir schnell klar dass ich als Musiker vor die Öffentlichkeit treten wollte. Musik erlaubt einem die Gefühle mit dem Publikum zu teilen.

 

Luna ist euer letztes Album: woher kam das Albumkonzept?

Luna ist ein Konzeptalbum dem Mond gewidmet dass aber nicht nur aus nächtlichen Balladen besteht, sondern viel mehr aus das Konzept eingeht. Es gab immer eine männliche Sonne (Tatdrang und Realismus) und als Gegensatz quasi den weiblichen Mond (Gefühlswert). Da merk man dass in den alten Zeiten oft mit Archetypen der Muttergöttin, die Mondgöttin die Schutz bietet, die Träume leitet und Prophezeiungen macht, gerabietet wurde. So haben wir, zum Beispiel, Hekate, die der griechischen Göttin gewidmet ist, vertont und andere Lieder hinzugefügt die gut ins Konzept passten. So ist eine sehr mystische CD entstanden.

 

Der Entstehungsprozess und der Beitrag der einzelnen Mitglieder. Was kannst du uns dazu verraten?

Es gibt verschiedene Wege. Manchmal kommt einer von uns mit der Idee von einem Text und wir arbeiten es dann zusammen aus oder auch während unserer kreativen Phase, wenn wir uns auf eine Burg zurückziehen und einfach alles auf uns zukommen lassen. Aber es gibt auch Momente an denen wir mit Gästen zusammenarbeiten die uns auf Festivals ansprechen und uns ein musikalisches Projekt vorstellen. Ich finde es schön wenn die Inspiration nicht aus einer einzigen Richtung kommt. Musikalisch gesehen manchmal ist zuerst der Gesang, manchmal erst die Instrumente und zuweilen auch die Elektronik.

 

Welches Lied aus LUNA ist zuerst entstanden und welches hat die größte Herausforderung dargestellt?

Ein Lied dass wir schon sehr lange gespielt haben ist Cuncti simus, ein Mariengesang aus einem Kloster in Spanien, das eine eigene Kraft entwickelt hat, besonders bei Akustikkonzerten. Das Lied wollten wir eigentlich schon immer aufnehmen, aber es war irgendwie nie der richtige Kontext da. In unser letztes Album, passte es allerdings gut rein, da wir ja die Archetypen der Muttergöttin ausgewählt haben.

Das schwierigste war wahrscheinlich „Menuett“. Es gab eine traditionelle Melodie aus Deutschland die in Schweden gefunden worden ist und die wir wieder nach Deutschland zurückgebracht haben. Allerdings hatten wir keinen Text für diese Melodie und es war nicht leicht etwas Passendes zu finden. Nach langer Suche haben wir ein Gedicht von Yeats gefunden. Unser Text erzählt die Geschichte dieses Gedichtes über die leicht verrückte Frau

 

LUNA ist nicht nur ein Album, sondern eine komplette Show mit der ihr dieses Jahr in Deutschland auf Tour seid.

Das Konzept der Show hatten wir, wie das des Albums, relativ früh und haben mehrere Jahre daran gearbeitet. Wir mussten dass das Cover des Albums blau sein musste und so haben wir uns vorgestellt dass auch eine blaue Bühne gut dazu passen könnte. Wir hatten dann auch gute Künstler die man oft getroffen hat und die wir uns gut zusammen auf der Bühne vorstellen konnten. Es gibt, zum Beispiel, eine Künstlerin aus Weißrussland, eine Tänzerin, die es schafft nur mit Tanz eine Atmosphäre zu schaffen die einen von einer Realität wegbringt.

 

Ihr musstet einen Konzerttermin absagen da ihr beschlossen habt bei dem deutschen Vorentscheid für den ESC mitzumachen.

Wir hatten schon seit längerer Zeit Interesse daran teilzunehmen. Persönlich finde ich dass der ESC sehr interessant ist weil da moderne Bands auftreten die aber, zuweilen, auch die typischen Melodien des Herkunftslandes in ihren Liedern mit einbauen. Das ist bei deutscher Musik nicht leider oft „Volksmusik“ mit „Volkstümlicher Musik“ verwechselt wird und nicht genug Beachtung bekommt. Wir haben uns gedacht dass es schön wäre wenn wir mit unserer Mischung aus deutscher alter Volksmusik und moderner Musik Deutschland vertreten könnten. Und als es die Möglichkeit gab beim Vorentscheid mitzumachen wollten wir uns die Chance nicht entgehen lassen.

 

Elisa Cutullè

 

Luna Tour 2015-Termine

06.03.2015 20:00 Uhr Kiel Kieler Schloss

07.03.2015 20:00 Uhr Hamburg Laeiszhalle

09.03.2015 20:00 Uhr Bamberg Konzert- und Kongresshalle Bamberg – Joseph-Keilbe

10.03.2015 20:00 Uhr Würzburg Congress Centrum Würzburg

11.03.2015 20:00 Uhr Bielefeld Stadthalle

13.03.2015 20:00 Uhr Hannover Theater am Aegi

14.03.2015 20:00 Uhr Halle / Saale Georg-Friedrich-Händel-Halle

15.03.2015 19:00 Uhr Mannheim Rosengarten Mannheim

16.03.2015 20:00 Uhr Stuttgart Liederhalle – Beethoven-Saal

09.04.2015 20:00 Uhr Cottbus Stadthalle

10.04.2015 20:00 Uhr Chemnitz Stadthalle – Chemnitz Großer Saal

11.04.2015 20:00 Uhr Erfurt Messe

12.04.2015 19:00 Uhr Magdeburg Stadthalle

14.04.2015 20:00 Uhr Flensburg Deutsches Haus

16.04.2015 20:00 Uhr Berlin Tempodrom

18.04.2015 20:00 Uhr Trier Europahalle

19.04.2015 19:00 Uhr Wuppertal Historische Stadthalle Wuppertal

20.04.2015 20:00 Uhr Frankfurt am Main Jahrhunderthalle Frankfurt

 

 

 

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